Geplante Windkraftanlagen in Ottmarsbocholt
Rotmilane sind vertrieben worden. Um eigene wirtschaftliche Interessen durchzusetzen?
In der Oberbauerschaft südlich vom Ottmarsbocholter Ortskern sind zwei Windenergieanlagen geplant. Bauanträge für die im geänderten Flächennutzungsplan ausgewiesenen Windenergiebereich sind jetzt eingegangen, wie der Kreis Coesfeld auf Anfrage bestätigte. Doch auch im Kreis-Umweltausschuss war diese Planung ein Thema – aus einem anderen aktuellen Anlass. Denn die Untere Naturschutzbehörde hatte am Sonntagabend den Hinweis erhalten, dass Vergrämungsmaßnahmen gegen den Rotmilan durchgeführt worden seien.
„Dieser Meldung sind wir umgehend am Montag nachgegangen und haben auch Feststellungen gemacht. Es wird weitere Vor-Ort-Überprüfungen geben“, teilte der Kreis Coesfeld auf Anfrage der WN mit.
Kreistagsmitglied Günter Mondwurf (CDU) hatte dazu im Umweltausschuss in dieser Woche ebenfalls eine Anfrage gestellt. „Wir wollen die Energiewende, aber die Spielregeln müssen beachtet und der Bürgerfrieden gewahrt werden“, sagte Mondwurf.
Im anstehenden Genehmigungsverfahren für die Anlagen, die die „Bürgerwind Ottmarsbocholt“ errichten will, werden unter anderem die Auswirkungen auf den Artenschutz untersucht.
Christian Rohlmann, in dessen Wäldchen im Einzugsbereich der geplanten Windenergieanlagen Rotmilane offensichtlich schon verscheucht worden sind, wurde vom Kreis am Montag über einen Vorfall informiert. Ein Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde habe beobachtet, wie jemand mit Ästen gegen Bäume geschlagen habe, um die Rotmilane vom Horst-Bau abzuhalten.
Feldbegehung in Ottmarsbocholt
Tipps für gesundes Wachstum
Die Preise für Getreide haben aktuell – als Folge des Kriegs in der Ukraine – ungeahnte Höhen erreicht. Ein Drittel der weltweiten Getreideproduktion entfällt auf die Ukraine und Russland, und deshalb sehen die Märkte eine drohende Gefahr, dass Weizen und die anderen Getreidearten weltweit zur Mangelware werden könnten.
Damit zumindest auf den hiesigen Feldern im Sommer gute Ernten eingefahren werden können, ließen sich knapp 30 Bauern auf einer Feldbegehung des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes von Bernhard Wiesmann, Pflanzenschutzberater der Landwirtschaftskammer Coesfeld, Ratschläge und Empfehlungen für ein gesundes und ertragreiches Wachstum geben. Hierzu war man auf dem Hof von Felix Wierling zusammengekommen.
Bei der jetzt im Frühjahr anstehenden Düngung müssen die Bauern tief ins Portemonnaie greifen, weil die Düngemittel sich drastisch verteuert haben. Sie kosten nun „weit mehr als das Doppelte“, wie Joachim Edelbusch, Zweigstellenleiter der Ottmarsbocholter Raiffeisen-Genossenschaft, berichtete. Die Preisexplosion habe schon vor dem Ukraine-Krieg eingesetzt – denn schon seinerzeit waren die Gaspreise stark gestiegen. Und Gas wird für die Herstellung von chemischem Stickstoffdünger benötigt. Der Kriegsbeginn in der Ukraine hat diese Tendenz nun noch weiter verschärft. Das bedeutet, dass die auf den Höfen anfallende tierische Gülle als alternativer Dünger nun wertvoller denn je geworden ist.
Aktion saubere Landschaft
Alt und Jung befreien Dorf und Natur vom Unrat
Bei strahlenden Sonnenschein fanden sich am Samstag über 30 Ehrenamtliche am Ottmarsbocholter Spieker ein, um den Ort und die Außenbereiche von Unrat zu befreien. Ausgestattet mit Greifzangen und Piksern, die von der Gemeinde und von den Veranstaltern, Heimatverein und Kolpingsfamilie, zur Verfügung gestellt wurden, zogen die Helfer in Gruppen los. Nach getaner Arbeit kamen alle wieder am Spieker zusammen, um den gesammelten Müll auf einen vom Bauhof zur Verfügung gestellten Anhänger umzuladen. Anschließend gab es noch eine Stärkung in Form von Bratwurst und kalten Getränken.
Wohnungseinrichtung für Ukraine-Flüchtlinge
Aufgrund der aktuellen Situation möchten wir eine große leerstehende Wohnung (>100qm) in unserem 2-Familienhaus in Ottmarsbocholt für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, vorzugsweise für Familien mit Kindern, herrichten bzw. ausstatten.
Dies geschieht in Abstimmung mit der Gemeinde Senden, wo wir die Wohnung bereits registriert haben! Nach bisheriger Planung hoffen wir auf eine Belegung von 6 Erwachsenen bzw. Kindern.
Um die Wohnung bewohnbar und 'benutzbar' zu machen, benötigen wir alles, was man zum Leben braucht!!!
Erster offener Mittagstisch der Kolpingsfamilie
Mehr als ein leckeres Essen
Das Mittagessen wird erst um 12 Uhr erwartet – doch schon um 11 Uhr treffen die ersten Gäste ein. Die Wartezeit wird keinem langweilig. Beim Mittagstisch geht es ja auch um viel mehr als nur ums Essen. 17 überwiegend ältere Menschen sind zum ersten gemeinsamen Mittagstisch der Kolpingsfamilie Ottmarsbocholt ins Pfarrheim St. Urban gekommen.
„Gemeinsam nicht alleine – Essen, Reden, Mitmachen“ – unter diesem Motto steht das neue Angebot. Ein zehnköpfiges Helferteam hat es organisiert. Und nicht erst seit der erfolgreichen Premiere am vergangenen Donnerstag ist klar: Es soll jetzt im wöchentlichen Rhythmus weitergehen. „Durch Corona ist die Einsamkeit schlimmer geworden“, hat Christina Weyland vom Helferteam festgestellt.
Neuanmeldungen sich bis spätestens montags in der jeweiligen Woche
bei Christina Weyland, Tel. 0 25 97/ 13 24, oder bei Theresia und Josef Rave, Tel. 0 25 98 / 2 54, möglich.
Wer erstmals teilnimmt, muss Impfnachweis und Ausweis mitbringen. Das Helferteam erwartet die Teilnehmer ab 11 Uhr im Pfarrheim.
Ottmarsbocholter spenden für die Ukraine
Zwei Sprinter voller Hoffnung und Solidarität
Ottmarsbocholt, 3. März 2022 – Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine vergangene Woche sind sie in allen Städten und Dörfern Deutschlands unterwegs: Bullis, Sprinter und Laster bringen Sachspenden zu größeren Sammelstellen, von wo aus die Transporte in die Ukraine organisiert werden. Und in diesen Tagen gilt es schnell, gezielt und organisiert zu handeln. Denn die Lage in der Ukraine ist unübersichtlich, die Transportwege werden zunehmend zerstört oder sind gesperrt, die Flüchtlingsströme an den Grenzen nehmen zu. So starteten Mittwoch auch zwei Sprinter aus Ottmarsbocholt in Richtung Melle zu einem größeren Umschlagplatz. Sie waren voll bepackt mit Hilfsgütern für die ukrainische Bevölkerung - und einer großen Portion Solidarität und Hoffnung.
Davertschule feiert Karneval
Umzug mit vertauschten Rollen
Die Jungen und Mädchen der Davertschule in Ottmarsbocholt feierten am Freitag Karneval. (Thomas Fromme)
In der Davertschule fand am Freitag die alljährliche Karnevalsfeier statt, doch wegen Corona verlief sie etwas anders als gewohnt. Das sonst eigentlich im Schulgebäude abgehaltene Fest wurde nach draußen verlegt, und die gesamten Klassen veranstalteten einen kleinen Umzug rund um die Schule.
Die Schüler staunten nicht schlecht, als sie die vielen Eltern und Dorfbewohner am Straßenrand sahen, heißt es in einer Pressemitteilung, die die Kinder der Klassen 4a und 4b verfasst haben. Nur beim Werfen der Süßigkeiten waren die Rollen anders verteilt, als man es gemeinhin von Karnevalszügen kennt: Die Zuschauer übernahmen diese Aufgabe und erfreuten die vorbeilaufenden Kinder mit vielen Bonbons.
Gefährlicher Gegenverkehr
Bezirksausschuss diskutiert über Sicherheit für Radfahrer auf der Neustraße
Für die Politiker im Bezirksausschuss lag die Gefahrenlage, der Fahrradfahrer auf der Neustraße ausgesetzt sind, klar auf der Hand: In Höhe der Gaststätte Kallwey komme es immer wieder zu brenzligen Situationen zwischen Radlern, die vom Jallermann aus kommend diese Straße benutzen, und Kraftfahrzeugen, welche ihnen aus der Kirchstraße (Apotheke/Arztpraxis) entgegenkommen. Wegen einer Kurve ist die Lage hier unübersichtlich.
Richtig gefährlich wird es dann, wenn Pkw-Fahrer diese Kurve schneiden. Dort kommen verbotenerweise abgestellte Autos gegenüber der Gaststätte (vor der Klempnerei Lindfeld) noch erschwerend hinzu, weil durch diese ein Schneiden der Kurve dann unvermeidlich wird. Und ein weiterer Faktor: Für Kraftfahrzeuge gilt auf der Kirchstraße, ebenso wie auf der Neustraße Einbahnverkehr, Radfahrer dagegen dürfen in beiden Richtungen unterwegs sein – „was aber längst nicht jeder Autofahrer weiß“, worauf die Grünen im Ausschuss hinwiesen.
Wie hoch das Unfallrisiko an dieser Stelle ist, wurde von Ludger Janning (SPD) unterstrichen, der selbst in diesem Bereich wohnt: „Mich wundert, dass da noch nichts passiert ist.“
Dass sich der Bezirksausschuss mit diesem Thema befasste, ging auf einen von der CDU eingebrachten Antrag zurück. Die Verwaltung möchte doch bitte nach Mitteln und Wegen suchen, wie dieser Gefahrenpunkt entschärft werden könnte. Johannes Rave sprach hier für die Christdemokraten von einem „großen Handlungsbedarf“.
Ortsumgehung Ottmarsbocholt
„Verträglichste Linie“ wird gesucht
Die Vorplanung der Ottmarsbocholter Ortsumgehung nimmt Fahrt auf. Denn der Kreis Coesfeld, der diese Aufgabe für den Landesbetrieb Straßen.NRW übernommen hat, ist jetzt vor Ort aktiv geworden: „Konkret soll in einer Voruntersuchung die verträglichste Führung der neuen Straße gefunden werden“, berichtet Klaus Dammers, Leiter der Straßenbauabteilung des Kreises in einer Presseinformation.
Hierzu sind zunächst umfangreiche Untersuchungen von Fauna und Flora in dem rund 1100 Hektar großen Planungsgebiet erforderlich. Mit den Kartierungen, die sich über das gesamte Jahr erstrecken sollen, wurde in dieser Woche begonnen. Die Fachleute sind daher regelmäßig dort unterwegs und werden auch Untersuchungsgeräte, wie etwa Wasserfallen (Reusen), zur Amphibienbestimmung einsetzen. Verschiedene Untersuchungen, beispielsweise für die Fledermauskartierungen, werden auch über Nacht vorgenommen. Private Flächen zu betreten, ist im Regelfall nicht erforderlich, wird andernfalls aber entsprechend angekündigt, teilt der Kreis Coesfeld mit.
Neue Trauerhalle auf dem Friedhof
Gemeinschaftswerk fast vollendet
Vereine aus dem Dorf und einzelne Ehrenamtliche haben kräftig mit geplant und angepackt, damit Ottmarsbocholt wieder eine Trauerhalle bekommt. So konnten etwa 100.000 Euro eingespart und das vom Gemeinderat vorgegebene Limit von 450.000 Euro eingehalten werden. Das Gemeinschaftswerk steht kurz vor der Vollendung. Die Außenanlagen müssen noch fertiggestellt und einige Restarbeiten erledigt werden. „Ich rechne damit, dass das Gebäude Ostern genutzt werden kann“, berichtete Bürgermeister Sebastian Täger bei einem Ortstermin.
Das Gebäude besteht aus fünf Räumen – der mit Abstand größte davon ist die eigentliche Halle, mit einer Fläche von 64 Quadratmetern. Sie hat 20 reguläre Sitzplätze und zwei Rollstuhlfahrerplätze. Zur technischen Ausstattung gehören eine Beschallungsanlage und eine Hörschleife. Große bodentiefe Fenster an drei Seiten ermöglichen einen Blick aufs Friedhofsgelände und auf den Kirchturm. Holzbalken in der Decke verleihen dem Raum eine freundliche Atmosphäre. Die Materialien innen sind schlicht und hell, in Weiß, Grau, Holz- sowie Sandsteintönen gehalten. Doch nicht alles ist neu: Das Kupferrelief aus der alten Trauerhalle wird noch an einer Innenwand montiert. Das Haus verfügt über ein digitales Schließsystem. Die Raumtemperatur lässt sich mit dem Smartphone steuern. Die Außenanlagen werden mit schlichtem Betonsteinpflaster gestaltet. Die Wege sollen auch für Gäste mit Rollatoren und Rollstühle geeignet sein.
Weiterlesen ...