Ottmarsbocholter Holger Bothur zum Beigeordneten gewählt
„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich bin heilfroh über das einstimmige Wahlergebnis und sehe das als Vertrauensvorschuss“, bedankte sich Bothur sichtlich gerührt. Der 51-Jährige, der mit seiner 14-jährigen Tochter in Ottmarsbocholt lebt, hofft, „in acht Jahren einstimmig“ wiedergewählt zu werden, sofern man die vielen anstehenden Aufgaben wie bisher mit gegenseitiger Wertschätzung und Respekt löse, sagte er den Ratsmitgliedern.
Erster Gratulanten waren Bürgermeister Sebastian Täger und die Spitzen der Ratsfraktionen. Holger Bothur, der seit 1998 für die Gemeinde arbeitet und seit 2003 verschiedene Führungsaufgaben hatte, sei ein „kommunales Eigengewächs“, so Täger. Er attestierte ihm neben der Fachlichkeit „Zielstrebigkeit, diplomatisches Geschick“ – und dass er „immer den Menschen im Blick“ habe.
Am 1. Mai wird Bothur seine neue Aufgabe als Wahlbeamter übernehmen. Damit bleibt er − wie schon seit Juni 2022 − Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Doch als Beigeordneter muss er laut Gemeindeordnung einen seiner Position angemessenen eigenen Geschäftsbereich erhalten. Der wird so aussehen: Bothur leitet weiter den Fachbereich 1 (Zentrale Dienste, Bildung, Freizeit) im Rathaus. Zusätzlich gehört dann auch der Fachbereich 3 (Bürgerservice, Ordnung, Soziales), den Rahel Epping weiterhin leiten wird, zum Geschäftskreis des künftigen Beigeordneten.
Banklehre als Sprungbrett
Tobias Welp startete nach einer Ausbildung zum Steuerberater durch
Das Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ist wohl fast so alt wie der Beruf des Schmiedes selbst. Wird es gerne von jenen zitiert, die es weit gebracht haben, so gibt es auch stets die Kritiker, die viele Wendungen im Leben als Schicksal abtun. Als Tobias Welp nach der vierten Klasse als stiller, schüchterner Junge mit mäßigen Schulnoten auf der Edith-Stein-Schule landete, da schien auch sein Schicksal vorhersehbar. Doch es kam anders.
Das familiäre Umfeld der Sendener Hauptschule wurde die Petrischale, in der Tobias Welp zu wachsen begann. Früh fand der Junge heraus, wie gut ihm positive Bestärkung durch schulische Erfolge tat. Er wurde fleißig, lernte eifrig und blühte regelrecht auf. „Ich blicke heute mit Dankbarkeit auf meine Zeit an der Hauptschule zurück. Ich würde alles genauso wieder machen“, erzählt der 28-jährige Ottmarsbocholter, der mittlerweile Steuerberater ist und in Kürze eine neue Stelle in Münster antritt. Schlüsselfigur in seiner Karriere sei Rainer Leifken, der Schulleiter der Edith-Stein-Schule, gewesen: „Er hat mich richtig mitgenommen, nicht nur schulisch, sondern auch über unser gemeinsames Hobby“, erinnert sich Welp und spielt damit auf den Fußball an.
Bezirksbundesmeister Heinz Weppelmann ausgezeichnet
Einsatz für Brauchtum und Werte
Hohe Auszeichnung für Heinz Weppelmann: Beim Landesbezirkstreffen in Harsewinkel wurde dem Ottmarsbocholter Schützenbruder und Bezirksbundesmeister eine „ganz besondere Ehre“ zuteil, wie es in einer Mitteilung heißt. Weppelmann wurde vom Diözesanbundesmeister Bernhard Heitkamp das „St. Sebastianus Ehrenschild“ des „Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ verliehen. Die Ehrung wurde während der Messe, die mehrere hundert Schützenbrüder feierten, vorgenommen.
„Zum Dank und in Anerkennung für den langjährigen und beispielhaften Einsatz im Sinne der Zielsetzung historischer Schützen und der großen Verdienste um die Verwirklichung der hohen Ideale des Bundes, ?Für Glaube, Sitte und Heimat?“, wurde Weppelmann gewürdigt.
Manfred Overbeck als Wehrführer verabschiedet
„Wollte nur Feuerwehrmann sein“
Mit einem historischen Einsatzfahrzeug und einem Konvoi holte der Löschzug Ottmarsbocholt Wehrführer Manfred Overbeck mit seiner Partnerin ab, um aus dem Davertdorf nach Senden zu fahren. Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht bildeten an der Steverhalle den feierlichen Rahmen, als die versammelte Feuerwehr der Gemeinde Spalier stand. Drinnen folgten die Verabschiedung des Leiters der Feuerwehr der Gemeinde und die Einführung seines Nachfolgers.
Gebhard Temme, seit 2018 stellvertretender Wehrführer und seit 2014 Löschzugführer in Bösensell, ist von Bürgermeister Sebastian Täger für sechs Jahre zum neuen Wehrführer ernannt worden. Dem 46-Jährigen zur Seite steht Johannes Hibbe. Der 36-jährige Löschzugführer Ottmarsbocholt ist neuer stellvertretender Wehrführer. Beide wurden nach der Anhörung durch die Wehr vom Kreisbrandmeister für ihre Ämter vorgeschlagen und vom Gemeinderat bestellt.
Im Foyer der Steverhalle hatten sich auch Abordnungen von Wehren aus der Umgebung sowie befreundete Feuerwehren wie die aus der Partnerstadt Jessen versammelt. Michael Mühlmann mit Liedern zur Gitarre sorgte für einen feierlichen Rahmen.
Bei der Verabschiedung dankte der Bürgermeister Manfred Overbeck für seinen langjährigen Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung und der Feuerwehrkameraden. Täger nannte Overbecks dienstliche Stationen vom Eintritt in die Wehr 1982 über die Ernennungen zum Oberbrandmeister (1993), zum Zugführer Ottmarsbocholt und Hauptbrandmeister (2002), zum stellvertretenden Wehrführer und Gemeindebrandinspektor (2010) sowie zum Wehrführer (2017).
Klara Vorspohl singt seit 75 Jahren im Kirchenchor St. Urban
Im Rahmen eines Festgottesdienstes und einer internen Feier im Pfarrheim hat der Kirchenchor St. Urban sein 100-jähriges Jubiläum gefeiert.
Bei der anschließenden Feier wurde Klara Vorspohl für 75 Jahre Kirchenchor-Treue geehrt. Die Vorsitzende des Kirchenchores, Petra Kamlage, und Chorleiter Klaus Andresen bedankten sich bei der Altersjubilarin. Mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß. Von den Sängern und Sängerinnen gab es stehende Ovationen. Nach dem Abendessen zeigte Dieter Tschernay einige Episoden aus alten Zeiten in bewegten Bildern. Die Filme und die zahlreich ausgelegten Fotos und Plakate ließen alle von alten Zeiten schwärmen.
Bericht + Foto: Kirchenchor St. Urban
Laura Hillmoth unterstützt Flut-Opfer
Ärmel hochkrempeln im Ahrtal
Anpacken und Ärmel hochkrempeln im Ahrtal: Dieser Devise folgte auch Laura Hillmoth aus Ottmarsbocholt. Sie zieht ein positives Fazit ihres einwöchigen Einsatzes. „Was wenige Menschen auf die Beine stellen können, ist der Wahnsinn.“ Die 34-Jährige stemmte sich buchstäblich gegen die Folgen des Hochwassers, indem sie zum Stemmeisen griff. Um ihre Tatkraft sinnvoll einbringen zu können, schloss sie sich den Dachzeltnomaden an, eine von mehreren Freiwilligen-Organisationen, die schon seit gut sechs Wochen vor Ort ist.
Die Hilfe ist mehr als willkommen. „Die Bewohner sind super glücklich“, schildert Laura Hillmoth. Glücklich jedenfalls über die Unterstützung, auch wenn die Bilanz für die Flut-Opfer meist noch niederschmetternd aussieht. Die Wassermassen haben Mitte Juli Hunderte Häuser weggerissen, Menschenleben und Existenzen zerstört. Die Bundeswehr sei aber inzwischen wieder abgerückt, dem THW seien wegen der „behördlichen Strukturen oft die Hände gebunden“. Während private Trupps und Initiativen planvoll, aber flexibel vorgingen.
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Nach 42 Dienstjahren geht Grundschulleiter Norbert Bolz in den Ruhestand
„Es war einfach eine schöne Zeit“
Die fertigen Zeugnisse der 4 a liegen auf dem Schreibtisch und wollen nur noch unterzeichnet werden. Das aber muss noch warten, denn zunächst gilt es, den Streitschlichtern aus dem vierten Jahrgang für ihr Engagement zu danken. Kurz: Auch in seiner letzten Arbeitswoche wurde es Norbert Bolz nicht langweilig. Im Gegenteil: Denn kurz vor dem Abschied wollten auch einige ehemalige Kolleginnen, die bereits in den vergangenen Jahren in den Ruhestand gegangen waren, ihrem langjährigen Chef noch einmal persönlich alles Gute für den nächsten Lebensabschnitt wünschen. „Es ist schon ein häppchenweiser Abschied. Aber das ist auch gut so“, sagt Norbert Bolz.
Am gestrigen Freitag nun sagte der Rektor der Kardinal-von-Galen-Grundschule jedoch endgültig „Tschüss“. Geplant war das eigentlich schon für den letzten Sommer. Doch dann hatte sich der Pädagoge entschlossen, doch noch ein Jahr dranzuhängen. In der Hoffnung, dass die anhaltende Corona-Pandemie dann vorbei sein würde und er die letzten zwölf Monate seiner nunmehr 42 Jahre währenden Lehrer-Laufbahn noch einmal „ganz normal“ genießen könnte. Doch es sollte bekanntlich anders kommen.
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Bernard Diekemper verlässt die Volksbank in Ottmarsbocholt
Geldfragen – nicht nur am Schalter | Bekenntnis zur Bank vor Ort
Der Mathe-Pauker war ein Pädagoge mit einem Gespür für Talente und Neigungen. Theodor Heubrock empfahl dem Realschüler einen Ausbildungsplatz bei der Bank, bei der er zuvor schon wegen der Lehrlingslage vorgefühlt hatte. Woraufhin sich Bernard Diekemper in das Gebäude des heutigen „Senioren-Treffpunkts“ an der Münsterstraße begab, in dem damals die Spar- und Darlehnskasse Senden residierte, Vorläuferinstitut der heutigen Volksbank. Die Chemie zwischen Leiter Gisbert Ernst und dem „Stift“ in spe stimmte, das Zeugnis auch: Als 17-Jähriger heuerte Diekemper am 1. August 1974 bei dem genossenschaftlichen Kreditinstitut an. Und hielt dem Arbeitgeber fast 47 Jahre die Treue.
Die zupackende Hilfe bei der Berufsorientierung entpuppte sich als goldrichtig. „Es war ein Treffer“, blickt der Bankkaufmann zurück, der zum Ende Mai in den Ruhestand entlassen wurde.